Negative Einträge im Internet haben Einfluss auf die Job-Chancen eines Bewerbers.
Schon die aktuelle Datenschutz-Studie von Microsoft zum Thema Online-Reputation Management hat gezeigt, dass ein überwiegender Teil der Personalentscheider Informationen zu Bewerbern im Netz suchen. Nur 6% der deutschen Recruiter nutzen laut dieser Studie keine Informationen zur Online Reputation von Kandidaten! Das Internet kann also durchaus zur Karrierefalle werden…
Auf dem Personaler Blog bin ich auf eine weitere interessante Untersuchung zu diesem Thema gestoßen: Holger Brecht-Heitzmann, Marcel Gröls und Thorsten Reichmuth bewarben sich in einem Experiment mit Hilfe einer Fake-Identität, die von den Personalern als homosexueller, linksextremer Scientologybefürworter eingestuft wird, bei 150 Unternehmen. Bei den gleichen Unternehmen bewarben sich die Autoren ebenfalls mit einer fiktiven Person, über die keine Informationen im Internet standen. Beide Identitäten hatten einen sehr ähnlichen Lebenslauf und ihre Qualifaktionen waren vergleichbar (Quelle: Zeitschrift für Personalforschung).
Die Ergebnisse des Experiments sind sehr spannend:
Der neutrale Bewerber ohne Informationen im Netz bekam in 29,3 Prozent der Bewerbungen eine positive Rückmeldung, während die Fake-Identität mit Informationen im Internet nur in 17,1 Prozent einen positiven Bescheid erhielt! Eigentlich dürfte sich die Erfolgsquote ja nicht unterscheiden…es sein denn natürlich, der Personaler hat sich im Netz über die beiden Bewerber informiert. Was hier wohl eindeutig der Fall war…
Dieses Experiment zeigt, wie wichtig ein nachhaltiges Egomarketing, also die Präsentation der eigenen Person und Fähigkeiten im Netz, ist. Auch wenn Personaler es nach außen hin nicht gerne kommunizieren, ist es mittlerweile eine Tatsache, dass sie Bewerber im Vorfeld einer Einstellung gezielt im Internet überprüfen.
Es gibt eine neue Personensuche conpilot.com, die sich auf Kontaktdaten also Telefonnummern, E-Mail Adressen usw. spezialisiert hat. Dies könnte für Personaler ebenfalls von Interesse sein, da die Ergebnisse einer Person zusammengefasst dargestellt werden können.
Wie seht ihr diesen Ansatz?
@ Telefonnummern, E-Mail Adressen
Ohne mich näher damit beschäftigt zu haben halte ich diesen Ansatz, wenn er denn stimmt, für eine Totgeburt. Oder würden Sie etwa Ihre Email und Telefonnummer veröffentlichen ?
Als Personaler würde ich über einen potentiellen Kandidaten, der diese Informationen veröffentlicht, bestenfalls denken . . . was für ein . . . (bitte passendes Wort einfügen).
Wieso verbirgt sich hinter Ihrem Namen die von Ihnen erwähnte Website, welchen Bezug haben Sie dazu ? Warum veröffentlichen Sie nicht Ihr Profilbild ?