Jeder dritte Internetnutzer hat seinen Namen in Suchmaschinen eingegeben

Mit Umfragen ist es ja immer so eine Sache. Oder wie sagt man doch gleich? Traue keiner Umfrage, Studie oder Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. Unserer letzten Umfrage zur Verbreitung von Fotos im Internet trauen wir auf jeden Fall. Und andere renommierte Quellen wie die W&V und die Wirtschaftswoche erfreulicherweise auch.

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Auch BITKOM (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.) veröffentlicht regelmäßig interessante Studien. Die aktuelle Studie befasst sich damit, wie hoch der Anteil der Internetnutzer ist, die ihren Namen regelmäßig in Suchmaschinen wie Yasni, Google, Bing oder Yahoo eingeben, um sich einen Überblick über die eigenen Spuren im Netz zu verschaffen. Und das Ergebnis ist:

Zwei Drittel der Internetnutzer haben sich schon selbst geyasnit oder gegoogelt, also ihren eigenen Namen in eine Suchmaschine eingegeben! Jeder dritte Internetnutzer hat seinen Namen in Suchmaschinen eingegeben weiterlesen

Klarnamenzwang oder Anonymität im Netz

Zuletzt hatten wir eine spannende Diskussion im yasni Blog rund um das Thema Persönlichkeitsrechtsverletzungen im Internet. Anonymes Mobbing durch Personen, die im Netz nicht unter ihrem echten Namen sondern unter einem Pseudonym fungieren, wurden hier von Rechtsanwalt Erik Millgramm als Problem eingestuft. Jetzt hat sich Eric Schmidt von Google zu diesem Thema geäußert, und wie immer ist der ehemalige CEO ein Mann klarer und kontroverser Worte.

Seine Äußerungen drehen sich rund um Google+, bei dem Google seinen Nutzern die Angabe des Klarnamens vorschreibt und Profile mit Pseudonymen auch gerne mal direkt löscht. In einem Artikel auf spiegel.de ist nachzulesen, dass Google sein Netzwerk von Anfang an als „Identitätsdienst“ konzipiert hat und daher die Angabe des echten Namens in Profil Pflicht für die Nutzer ist. Google plant offensichtlich, zukünftig auf dem Namen aufbauende Produkte und Dienstleistungen anzubieten. Und für alle Nutzer, die ihren echten Namen nicht angeben wollen, hat Herr Schmidt auch gleich noch einen passenden Rat: einfach nicht bei Google+ anmelden!

Die Schwester von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg, Randi Zuckerberg, hatte vor ein paar Wochen ein ähnlich drastisches Statement von sich gegeben:

“Anonymity on the Internet has to go away.”

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Google, Sick und das Snippet

Ein sehr spannender Rechtsstreit hat dieser Tage sein vorläufiges Ende gefunden: der Journalist Bastian Sick, Autor der bekannten Buchreihe “Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“, hatte Klage gegen Google eingereicht. Um was ging es? Sick hatte geklagt, weil er sich von einem missverständlichen Suchergebnis bei Google, genauer gesagt, einem Snippet, verunglimpft fühlte. Bei einer Google-Suche nach “Bastian Sick” zeigte Google auf einem der vorderen Plätze folgenden Snippet an:

“Showbusiness: Eklat – Bastian Sick tritt unter Buhrufen ab…”

Problem: einen wirklichen Eklat gab es gar nicht und Sick empfand den Snippet als Herabsetzung seiner Persönlichkeit. Der von Google angezeigte Ausschnitt stammte aus einer Satire(!) von Welt Online. Das Kammergericht Berlin wies Sicks Antrag auf eine einstweilige Verfügung gegen Google jedoch ab (Beschluss vom 25. Juli 2011, Aktenzeichen 10 U 59/11). Als Urteilsbegründung gaben die Richter an, dass jede Äußerung auch im Rahmen “der vom Medium und der Technik vorgegebenen Verhältnisse” gesehen werden müsse. Bei Suchmaschinen liege die Besonderheit darin, dass der Inhalt des Webs vollautomatisch erfasst werde. Google, Sick und das Snippet weiterlesen