Im Zuge des immer wieder aufflammenden Themas eines “digitalen Radiergummis” bin ich hier auf das sehr schöne Zitat von Patrick Breitenbach gestoßen:
“Das Internet sollte nicht lernen zu vergessen, wir sollten lernen zu verzeihen.”
Warum aber fordern Politiker wie Thomas de Maizière und Ilse Aigner in regelmäßigen Abständen eine technische Lösung, um dem Internet das Vergessen beizubringen? Im vergangenen September bereits hat das ZDF sich dem Thema im Morgenmagazin angenommen und dort auch Yasni zu seiner Meinung in Bezug auf den digitalen Radiergummi befragt. Aus unserer Sicht wirft solche eine Lösung weitaus mehr Fragen auf, als sie Probleme löst.
Welche Daten stellt man überhaupt mit der Absicht ins Netz, sie an einem in der Ferne liegenden Zeitpunkt wieder zu löschen? Wer ist also die Zielgruppe von solch einem Radiergummi? Ist das eine Regelung, die nur für deutsche Unternehmen gilt? Die Vermutung liegt nahe, dass sich Unternehmen wie Facebook eher weniger um einen deutschen, digitalen Radiergummi kümmern werden.
Zugegeben ist das Thema ja noch nicht wirklich konkret. Warten wir also mal die kommenden Wochen und Diskussionen ab. Erfreulich ist aber, dass Blogger wie Martin Weigert das Thema ähnlich sehen und dem “Digitalen Radiergummi” bereits das Potential zum Unwort des Jahres zusprechen. Und so richtig alt ist das Jahr bekanntlich noch nicht…
Netzwertig begründet seine skeptische Haltung zum angedachten Radiergummi mit den drei folgenden Punkten:
- Ein digitaler Radiergummi ist technisch nicht zufriedenstellend umsetzbar
- “Datenschutz made in Germany” wäre als Exportgut ein Ladenhüter
- Die Chancen einer gesellschaftlichen Weiterentwicklung hin zu mehr Transparenz werden verhindert
Wie seht ihr das? Sollte das Internet vergessen lernen oder sollte sich eher die Gesellschaft der Entwicklung im Internet anpassen?
4 Gedanken zu „Das Internet sollte nicht lernen zu vergessen“
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