Der Experte für Online-Reputationsmanagement Andy Beal hat in seinem Blog auf Forbes.com 11 ungeschriebene Gesetze zum Thema Online Reputation aufgeschrieben. Womit sie dann ja eigentlich gar nicht mehr ungeschrieben sind. Egal…vielen Personen (und vor allem reputationsbewussten Yasnianern) dürften die meisten dieser Regeln schon bekannt sein. Schwierig ist hier meiner Meinung nach auch, dass in den 11 Gesetzen nicht zwischen Personen und Unternehmen unterschieden wird. Hier können sich die Tipps zur Steuerung und Pflege der Online Reputation ja durchaus unterscheiden.
Als kleine Ergänzung zu unserem letzten Blogbeitrag zum Thema Egomarketing und als Diskussionsgrundlage taugen die Gesetze aber allemal. Hier also die 11 ungeschriebenen Gesetze des Reputations Managements:
- Jede Person besitzt eine Online-Reputation.
- Deine Reputation ist eine Erweiterung deines Charakters.
- Jede Reputation hat eine Schwachstelle.
- Höre zu und und regiere auf Kritik und Probleme.
- Höre auf die Stimmen der Mehrheit und baue Fans auf.
- Interagiere mit deinen Kunden, wo diese sich selbst aufhalten.
- Gib deinen Kunden die Möglichkeit zur direkten Kommunikation.
- Deine Reputation wird früher oder später angegriffen werden.
- Sich zu entschuldigen kann Kosten sparen.
- Drei Fehler in Bezug auf die Reputation und du bist raus.
- Die Gesetze des Reputations-Managements werden sich ändern.
Was denkt ihr? Manche Punkte gelten sowohl für Personen als auch für Unternehmen. Dennoch ist hier wie bereits oben bemerkt grundsätzlich eine Differenzierung wichtig, wenn man Gesetze aufstellen will.
1. Zum Begriff EGOMARKETING:
Was sich im ökonomischen, aber auch im gesellschaftlichen Bereich der lezten 7 Jahre
abgespielt hat, und thematisch noch nicht
bewältigt wurde, macht den Begriff Ego zu einem
absoluten Unwort ! Besser ist hier Selbst, bzw.
Selbstmarketing, da ein Selbst das Ego beinhaltet, aber gleichzeitig WEIT darüber hinaus geht.
Und bei dem Thema Marketing geht es ja darum sich auch in die Perspektive des Anderen zu
versetzen. Daher bitte den Begriff Selbstmarketing gebrauchen.
2. Zu „Jede Rputation hat eine Schwachstelle“:
Die Zuordnung vermeintlicher Schwächen und Stärken greift viel zu kurz und bewegt sich nur
an der Oberfläche. Das was als „Schwäche“ oder „Stärke“ wahrgenommen wird, hat ja vor allem damit zu tun, wie der zu Beobachtende
sein eigenes Leben nach Idealen strukturiert
hat.
Somit ist die Schwäche in den Augen des Einen, die wahrgenommene Stärke in den Augen eines anderen Betrachters. Daher würde ich hier eher
statt einer Schwäche/Stärke Floskel das Kriterium der AUTHENTIZITÄT aufstellen.
Diese ergibt sich nie von alleine, sondern setzt einen langwierigen Prozess der Selbstgewahrwerdung voraus. Ein Mensch der Selbstkritik ganz natürlich in seinem Leben
eingebaut hat, kann auch auf die Kritik anderer
angemssen reagieren, womit auch gleich Punkt 4 abgedeckt wäre.
3.Zu dem Ansatz „Stimmen der Mehrheit“:
Auch dies ist ein überkommenes Bild mit Kommunikation umzugehen.
Zum einen gibt es nicht „DIE MEHRHEIT“, zum anderen gibt es durchaus dynamische Prozesse
im Kontext von Masse, welche durchaus nicht immer konstruktiv zu verwerten sind.
Da hätte man nur noch damit zu tun das eigene
Fähnlein gen Wind zu stellen und mit jedem Tag
eine neue Mehreit im Meinungsbild bedienen zu
müssen.
Nicht „höre auf die Mehrheit“, sondern ein „HÖRE AUF DIE QUALITATIV STIMMIGEN MITDENKER“, also auf Menschen, welche den Gedanken folgen können, und sie dabei vielleicht noch um einige Facetten erweitern.
So kommt ein Dialog zustande, und nur dieser mündet in persönliches Wachstum.
4. Zu Punkt 10 „Drei Fehler…“:
Also in diesem Punkt bündelt sich noch einmal die Kritik des bereits formulierten.
Wenn man schon bei nur lächerlich drei Fehlern
heraus fallen würde, dann gäbe es definitiv kein
einziges erfolgreiches Marketingkonzept.
Auch hier besteht das Problem der Perspektive, was dem Einen als Fehler vorkommt, da er es nicht deuten kann, wird von dem Anderen genau
in gewünschter Form wahrgenommen.
Daher lässt sich zum einen nie ein „Fehler, basierend auf oberflächlich generierten Betrachtungen“ vermeiden, zum anderen sind es
in kreativen, bzw. künstlerischen Prozessen
gerade die vermeintlichen Fehler, welche neues
erschaffen.
Analog hieraus schlußfolgernd würde ich sogar schreiben: Habt Mut, im Sinne einer Authentizität, Eure EIGENEN Fehler zu machen, denn sie begleiten auch den Prozess der Sozialisation als mündiges Individuum !
Schließlich sind wir Menschen nicht alle gleich, und werden dies auch nie sein.
Gleich sind wir „nur“ an Wert und Würde… .
Mit netzweiten Grüßen an alle Mitleser