Interview zum Thema Online-Reputation

Suchmaschinenoptimierung ist in gewisser Weise ein Teil einer Online-Reputationsstragie für Firmen oder Personen. Das wissen wir schon länger. Deshalb freuen wir uns, dass wir Euch ein Interview mit Mario Jung (Geschäftsführer der Agentur meine-reichweite.de) anbieten können. Dieser beschäftigt sich seit längerer Zeit mit dem Thema Online-Reputation für Firmen und Personen.

Yasni: Hallo Mario, erzähl uns doch erst etwas zu Deiner Person und wie Du zum Thema Suchmaschinenoptimierung gekommen bist.

Mario Jung: Ich bin 33 Jahre alt, gelernter Diplom-Kaufmann, glücklich verheiratet und unglaublich besessener Fußballtrainer. Zum Thema Suchmaschinenoptimierung bin ich erst sehr spät gekommen und über Umwege. Meine ersten Berührungspunkte hatte ich während meiner Zeit bei dem Online-Startup sportme. Nach 2 intensiven Jahren mit einer stark steigenden Lernkurve habe ich mich 2009 von sportme gelöst und meine eigene Social Media Agentur gegründet, die sich aber zu der Zeit vornehmlich mit dem Thema Facebook beschäftigte. Unsere eigenen Projekte optimieren wir schon seit dieser Zeit, aber als Dienstleistung bieten wir es erst an, seit ein prominenter Politiker mich gefragt hat, ob ich die schlechten Ergebnisse auf der ersten Seite bei Google für ihn „entfernen“ könnte.

Yasni: Das ist ja interessant. Das heißt, der Punkt private Online-Reputation ist bei Dir in der Agentur ein großes Thema?

Mario Jung: Ja, allerdings. Wobei wir uns nicht nur um private, sondern auch um die Online-Reputation von Unternehmen kümmern.

Yasni: Was bedeutet das genau?

Mario Jung: Suchmaschinenoptimierung ist ja schon eine Art Online-Reputation. Durch viele Rankings in der Suchmaschine bekommt ein Unternehmen heutzutage auch mehr Stellenwert bzw. Bekanntheit in der Gesellschaft, weil die User einfach viel öfter mit einer Firma oder Person konfrontiert werden.

Das Wichtigste ist aber doch, was passiert, wenn ein User den Firmennamen über Google sucht? Sehr viele Unternehmen, beziehen 25-50% Ihres Google-Traffics über verschiedene Schreibweisen des eigenen Firmennamens. Dieses Phänomen sehen wir in fast allen Projekten. Das die Webseite der Firma auf Platz 1 angezeigt wird, ist in 99% der Fälle relativ einfach und passiert oft auch von alleine. Aber was wird auf den Plätzen 2-10 auf der ersten Seite angezeigt? Es macht Sinn, auch hier darauf zu achten, dass nur positive Beiträge zu finden sind, weil negative Einträge nachweislich öfter geklickt werden. Es ist zwar traurig, aber der Mensch sucht halt nach negativen oder sonstigen Sensationsnachrichten und interessiert sich weniger für die positiven Dinge. Also versuchen wir, dass es gar nicht möglich ist, schlecht über eine Firma (oder Person) zu sprechen.

Yasni: Erzähl uns mehr dazu…

Mario Jung: Online-Reputation geht für mich weit über die Suchmaschinenoptimierung hinaus. Um die Top10 auf Google gut zu gestalten, muss die Firma aber auch erst mal weitere Spuren (möglichste positive) im Netz hinterlassen. Deswegen ist es für uns unerlässlich, dass wir eine Firma auch eine gute Social Media Strategie verfolgt. Wenn eine Firma eine Facebook-Page, einen Twitter-Account, ein Google+ oder Xing-Profil hat, haben wir schon gute Voraussetzungen. Damit diese Accounts aber auch positiv wahrgenommen werden, müssen sie auch gepflegt werden. Eine gute PR-Strategie ist auch unerlässlich. Wenn sich die Firma jetzt noch in irgendeiner Weise sozial engagiert, haben wir meistens schon genug Material, um die ersten 10 Rankings auf dem Firmennamen positiv zu beeinflussen. Wir nutzen also quasi die Stärke der anderen Social Media Plattformen, damit sie auch auf dem gewünschten Firmennamen positiv ranken.

Yasni: Yasni hast Du gar nicht mit aufgezählt?

Mario Jung: Ein sehr gutes Yasni-Exposé ist für mich im privaten Reputationsmanagement unabdingbar. Googlen Sie doch mal einen Namen. In 99% aller Fälle finden Sie auch ein Yasni-Exposé auf der ersten Seite. Bei Firmennamen kommt das seltener vor. Aber wenn jemand seine private Online-Reputation in Angriff nimmt, sollte er auch ein sauberes, gut gepflegtes Yasni-Exposé haben.

Yasni: Lass uns noch ein wenig mehr über private Online-Reputation sprechen? Kannst Du uns ein paar Personen nennen, die Du hier betreust?

Mario Jung: Haha… Nein, natürlich nicht. Das wird natürlich alles diskret behandelt. Das müssen wir so handhaben, weil ja Personen meistens negative Schlagzeilen produziert haben, bevor Sie zu uns kamen. Wobei das auch nicht ganz stimmt. In 50% der Fälle war es Eigenverschulden. In den anderen Fällen waren es Gerüchte oder Falschanschuldigungen oder betraf einen Namensvettern. Und ein paar hatten keine negativen Nachrichten, aber die positiven, die es über sie gab, hat Google auch nicht angezeigt.

Yasni: Das bedeutet für Dich, dass Online-Reputation aber mehr ist, als Suchmaschinenoptimierung?

Mario Jung: 100%! Wir sehen uns hier eher als Projektmanager, die einen Kunden auch eine Strategie an die Hand geben, positive Spuren im Netz zu hinterlassen. Gerade jetzt im Jahr vor der Bundestagswahl haben wir öfter Anfragen von Politikern, deren Namen natürlich gerade im Wahlkampf oft gesucht werden. Die sind oft überrascht, was alles dazu gehört, um positiv im Netz wahrgenommen zu werden. Wer Gutes über sich lesen will, muss auch Gutes tun. Sonst können auch wir nichts machen.

Yasni: Danke für das interessante Interview!

3 Gedanken zu „Interview zum Thema Online-Reputation“

  1. Ein aufschlussreiches Interview 🙂

    …mit Mario Jung, von dessen jahrelanger Erfahrung u.A.im Bereich Suchmaschinenoptimierung
    man so einiges lernen kann.

    Da die meisten Menschen ihre Informationen mittlerweile über das Internet,
    bevorzugt über Suchmaschinen
    (an erster Stelle: Google) beziehen,
    ist eine gute Online-Reputation und positive Social-Media-Presence von großer Bedeutung.

    So bestätigt mich persönlich, auch wieder einmal mehr, wieviel Einfluss ein (gepflegtes & aktuelles) Yasni-Exposé hat.

    Herzlichen Dank für diesen
    tollen Blog-Artikel 😉

    Marcus Popp (Nürnberg) „Gemeinsam mehr erreichen“

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