Datenschutz und Innovationsgeschwindigkeit

Google ist beim Thema Datenschutz selten um ein knackiges Zitat verlegen, siehe zum Beispiel Ex-CEO Eric Schmidt zum Thema Klarnamenzwang oder Anonymität im Netz. Anlässlich des European Data Protection Day hat sich nun Peter Fleischer, oberster Datenschützer bei Google, zu Wort gemeldet. Ihm ist die Auseinandersetzung mit Datenschützern mitunter lästig und er bereut es, bei Google Street View speziell für Deutschland eine regionale Sonderregelung für die Nutzung des Dienstes getroffen zu haben. Google sei zwar in regelmäßigem Austausch mit Datenschutzbehörden, aber gemeinsam an Diensten zu arbeiten, sei nicht praktikabel.

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Darüberhinaus deutet Peter Fleischer ziemlich deutlich an, dass die Interessen der Datenschutzbehörden das Entwicklungstempo und Innovationen im Netz negativ beeinflussen würden:

„Wenn wir darauf warten würden, dass die Datenschutzbehörden das Internet launchen, würden wir noch heute warten.“

Ziemlich provokant, aber ein Kern Wahrheit steckt sicher drin. Wie seht ihr das? Hat Google mit seinem Statement Recht und greift hier wieder das berühmte deutsche Privatsphäre-Paradoxon? Oder wird hier doch etwas über das Ziel hinaus geschossen?

Wir sind jedenfalls sehr glücklich darüber, mit naiin einen tollen Partner rund um das Thema Datenschutz samt externen Datenschutzbeauftragten gefunden zu haben.

(Bildquelle: onetoone.de)

Internetnutzer erkennen Eigenverantwortung beim Datenschutz

Bei der BITKOM war es mal wieder Zeit für eine spannende Umfrage. Ende letzten Jahres fand BITKOM zum Beispiel heraus, dass bereits jeder dritte Internetnutzer seinen Namen in eine Suchmaschine eingegeben hat. Die regelmäßige Kontrolle der Informationen zum eigenen Namen im Netz wurde damals als Teil des eigenverantwortlichen Umgangs mit dem Internet eingestuft. In der aktuellen Umfrage wurden Internetnutzer nach der Verteilung der Verantwortung in Bezug auf den Datenschutz gefragt. Mit einem interessanten Ergebnis:

Die Mehrheit der Internetnutzer (54 Prozent) sieht die Hauptverantwortung für den Datenschutz bei sich selbst!

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Weitere 36 Prozent der Internetnutzer halten in erster Linie den Staat für den Datenschutz zuständig, 6 Prozent die Unternehmen, 4 Prozent machten keine Angaben. 93 Prozent glauben zudem, dass Datenschutz in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen wird. „Die meisten Verbraucher sind sich bewusst, dass der Schutz ihrer Daten stark von ihrem eigenen Verhalten abhängt“, sagt BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf.

Stiftung Warentest, Google-Alternativen und Yasni

Google hat bekanntlich zum 01.03.2012 die Datenschutzbestimmungen und Nutzungsbedingungen seiner Dienste vereinfacht. Genaugenommen wurden über 60 verschiedene Richtlinien auf eine einzige zusammengeschrumpft. Und das natürlich nicht ganz ohne Kritik an Google. Einige Datenschützer kommen zu dem Ergebnis, dass die neuen Datenschutzbestimmungen gegen europäisches Recht verstoßen. Stellt Google also vereinfachten Datenschutz über die Privatsphäre seiner Nutzer?

Man darf gespannt sein, wie es an dieser Stelle weitergeht. Jedenfalls empfiehlt die Stiftung Warentest Nutzern, die einer Profilbildung durch Google gegensteuern möchten, ihre Aktivitäten auf Dienste bei unterschiedlichen Anbietern zu verteilen. Auf silicon.de werden daher einige alternative Suchangebote vorgestellt. Dabei sind unter anderem Bing, Technorati, WolframAlpha und…Yasni.

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