Die volle Privatsphäre gibt es nur offline

Gibt es im Internet so etwas wie Privatsphäre oder existiert so etwas nur offline? Die Big Player im Netz haben sich zu diesem Thema bereits eindeutig positioniert. Von Randi Zuckerberg, der Schwester von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg, stammt die berühmte Aussage, dass Anonymität im Internet verschwinden muss. Und Facebook hat in diesem Kampf gegen die Anonymität im Netz zuletzt auch einen wichtigen Sieg errungen.

Auch Google-Manager Eric Schmidt hat sich zum Thema Privatsphäre im Netz eindeutig positioniert: „Wenn es etwas gibt, von dem Sie nicht wollen, dass es irgendjemand erfährt, sollten Sie es vielleicht ohnehin nicht tun.“

Nun lehnt auch der Vizepräsident des Bundeskriminalamts, Jürgen Maurer, eine gesetzlich garantierte Privatsphäre im Netz ab. Wer das Internet nutze, habe den Privatraum verlassen und befinde sich quasi im öffentlichen Raum. Diese Äußerung stellt durchaus die Gültigkeit von Grundrechten im Netz in Frage.

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In diesem Sinn sollte jede Handlung oder Äußerung im Netz mit dem Bewusstsein erfolgen, dass dies grundsätzlich öffentlich geschieht. Dem BKA geht es hauptsächlich um mehr Möglichkeiten im Kampf gegen Cyberkriminalität. Doch damit steht das Bundeskriminalamt im Konflikt mit dem Bundesverfassungsgericht, welches Bürgerrechte auch bei der Kommunikation per Computer als gültig erachten. Ein Konflikt, der die Internetszene und die Gesetzgeber wohl noch einige Zeit beschäftigen wird.

(Bild: Screenshot spiegel.de)

14 Gedanken zu „Die volle Privatsphäre gibt es nur offline“

  1. Vielen Dank für die beiden Kommentare, Stefan!

    Yasni arbeitet im Bereich privater Homepages als Metasuchmaschine und zeigt nur bereits durch andere Suchmaschinen indizierte Inhalte an. Bei Fragen dazu wende dich bitte an unseren Support unter info@yasni.info. Dort können dann konkrete Hinweise geprüft werden.

  2. Das ist in etwa wie die Aussage: „Unfälle passieren nur draussen. Also bleiben Sie besser drinnen!“ Nennen wir es mal vorsichtig etwas „unausgegoren“…

    Ich bin selbst quasi mit dem Internet aufgewachsen.
    Dennoch hat es über 10 Jahre gedauert bis einer meiner engsten Kontakte im Netz dahinter kam, dass ich keine 35 Jahre alt bin.

    Das ist einfach eine Sache des Umgangs mit den eigenen Informationen. Ich lüge niemanden an, wenn ich sage, dass ich noch keine 40 bin. Dennoch vermittelt es den Eindruck ich sei über 30.

    Dies liegt jedoch nicht an mir, sondern der Interpretation der anderen. Diese ist rein subjektiv und daher bei jedem anders.
    Für mich bedeutet „keine 40“ rein den Fakt Alter 40 bzw. Alter ungleich 40. Also zählt 18 genauso dazu wie 41 oder 99 …

    Je mehr ich mit jemandem kommuniziere, desto mehr solcher Fakten erhält er. Und damit kann ich bei bewußter Kommunikation ein ganz bestimmtes Bild bei meinem Gegenüber erzeugen.

    In wie weit dies jedoch der Wahrheit entspricht ist meine Entscheidung. Ich kann es steuern, wenn ich nachdenke BEVOR ich mich mitteile.

    Für mich gilt dabei: Je mehr Vertrauen der andere sich verdient (also erarbeitet) hat, desto mehr Brotkrumen der Wahrheit bekommt er.

    Eigentlich ganz wie im normalen Leben. Treffe ich einen Fremden auf der Straße und dieser fragt nach meinem Namen, kann ich mit meinem Rufnamen, Nachnamen oder beidem antworten. Oder ich kann (not)lügen.
    Genau so gut wäre es aber auch möglich mit dem zweiten Rufnamen zu antworten. Oder einem Spitznamen.

    Privatssphäre ist also sehr wohl im Netz möglich.

    Bei Datenschutz ist das ein wenig kniffliger.
    Denn von Datenschutz kann ja nur dann die Rede sein, wenn es darum geht real mit meiner Person verknüpfbare Daten voll bzw. teilweise anzugeben oder auch gar nicht.

    Zum Beispiel wenn Google zur Benutzung seines sozialen Netzwerkes Google Plus von mir meinen Klarnamen möchte.

    Dann gilt es: 1.) zu überlegen, 2.) genau zu lesen und 3.) nachzudenken.

    Was ist denn eigentlich ein Klarname ? „Ein klarer Name“ würde ein Kind völlig richtig antworten.
    Nun was ist an dem Pseudonym, dass ein Fotograph seit Jahren für seinen Blog nutzt, nicht klar ?
    Mit reinem überlegen wäre dieser Fall also schon fast abgehakt.

    Fast, denn wenn man genauer liest, dann findet man einen Hinweis darauf das dieser Klarname real klingen muss, wenn man nicht eine (teil- oder zeitweise) Deaktivierung seines Google-Kontos riskieren möchte.
    Also könnte man aus dem Nick „Periskiob“ den Klarnamen „Peri Skiob“ machen (willkürlich ausgedacht).

    Denn: Was geht Google mein realer Name an ?
    Solange ich keine Geschäfte mit Ihnen mache, sondern ausschließlich Ihre kostenlosen Dienste nutze und dabei nicht straffällig werde ? Nichts.

    Und wenn man dann drüber nachdenkt kommt einem auch noch in den Sinn, dass es laut deutscher Rechtsprechung sogar in einem Bewerbungsgespräch erlaubt ist zu lügen, wenn zu erwarten ist, dass ich andernfalls den Job nicht bekomme oder mir andere Nachteile entstehen könnten.

    Nun, wenn Facebook oder Google meine realen Daten hätten und das Konto gehackt würde könnten und werden mir sehr wohl Nachteile entstehen.
    Bei einer reinen Online-Identität trifft mich das weniger. Besonders, wenn es eine von vielen ist … ^^

    In diesem Sinne: Viel Spaß beim Drüber-Nachdenken. Aber bitte nicht einfach ab- und oder durchwinken was Spiegel.de sagt. Oder was ich sage. 😉

  3. Warum sollte man einem Fremden auf der Straße überhaupt seinen Namen verraten? Das geht den doch gar nichts an. Und da braucht man eigentlich auch nicht mit Spitznamen hantieren oder lügen.

    Und zum Thema Google: deren Dienste sind nie kostenlos. Man zahlt nur nicht mit Geld dafür, sondern mit Daten/Informationen. Und wenn Google in den AGB vorschreibt, dass Sie den wirklichen, echten Namen wollen, dann ist es deren Recht. Man wird ja nicht von Google gezwungen, sich dort mit E-Mailadresse anzumelden.

    Ich finde, es macht überhaupt keinen Sinn, Offline- und Online-Identitäten zu trennen. Es sei denn, man hat was zu verbergen. 😉

  4. „Es sei denn, man hat was zu verbergen.“ ist eines der unüberlegtesten Totschlagargumente überhaupt.

    Wenn es so einfach wäre, warum dann NICHT jedem Unbekannten auf der Straße Deinen Namen verraten? Warum dann nicht Deinem Chef einen Schlüssel zu Deiner Wohnung geben, schließlich kann es ja sein, dass er Dir Unterlagen die Du über’s Wochenende lesen könntest per USB-Stick auf Deinen PC übertragen will, während Du Deine Wochenend-Einkäufe machst… Und schließlich hast Du ja nichts zu verbergen.

    Also macht es genau so viel Sinn zwischen Privatssphäre und öffentlichem Auftreten zu unterscheiden, wie zwischen Online- und Offline-Identitäten.

    Sicherlich muss ich keinem Fremden meinen Namen sagen, aber dennoch muss mich derjenige irgendwie ansprechen. Genau so ist es im Internet.

    Und wenn sich jetzt mehrere Unterhalten funktioniert die Anrede „Ey Du!“ nicht so gut. Denn der gemeinte sollte wissen das er gemeint ist… Auch das ist im Internet genau so.

    Nun könnte man natürlich sagen: „Hey Du mit der roten Jacke, dem gelben Shirt und der blauen Jeans!“. Allerdings wäre das bei einer Unterhaltung von 20 Fremden auf der Straße etwas mühselig, oder?
    Aus dem Grunde hat man in den Vorläufern der heutigen Chats Nicknames eingeführt. Also einen Spitznamen, wie man selbst in dieser Gesprächsrunde von Unbekannten genannt werden möchte…

    Was ist dagegen einzuwenden?

    Also habe ich kein Problem damit, wenn zum Beispiel Google einen Namen von mir haben möchte. Und da sie quasi das Hausrecht für Ihre Server haben, ist es natürlich ihr Recht Klarnamen oder sogar Realnamen zu verwenden.

    Und genau so ist es mein Recht Ihre Server im letzten Fall nicht mehr zu besuchen. Das weiß Google. Und Google weiß auch, dass sie Ihre Firma dicht machen können, wenn niemand mehr auf Ihre Server geht.

    Die Frage ist also wer den größeren Nachteil hätte, wenn Google Realnamen zwingend verlangen würde. Ich kann ohne Google leben. Sie können ohne Besucher wie mich als Unternehmen nicht existieren.

    Und damit wären wir bei Googles Forderung nach „Klarnamen“ statt „Realnamen“ weil Ihnen dies sehr wohl bewußt ist. Genau wie die Empörungswelle in Google Plus darüber zu erwarten war…

    Warum Google immer als Beispiel für ein angebliches Umsonst-Internet herangezogen wird, dass es so ja nie gab und/oder geben kann (schon aus rein philosophischer Sicht), weiß ich nicht.

    Dennoch sind Ihre Dienste kostenlos im Sinne der ugs. Gebrauchsweise dieses Wortes. Mir entstehen ja keine finanziellen Kosten solange ich Ihre Dienste entsprechend Ihrer Vorgaben nur im kostenfreien Umfang nutze…

    Ansonsten gilt es natürlich für alle Gratis-Anbieter im Netz, das ich „mit meinen Daten bezahle“.
    Also auch hier ein nicht-zu-Ende-gedachtes Argument.

    Das Problem ist eher ob ich mir dessen selbst bewußt bin, oder nicht. Ob man sich darüber Gedanken gemacht hat…

    Und das ist bei vielen, oft nicht der Fall.
    Nur so jedenfalls kann ich mir erklären, dass sie ganz überrascht sind, wenn eine Computerzeitschrift „aufdeckt“ was Google oder Facebook über Ihre Nutzer weiß.

    Andernfalls bleibt nur die Frage, welchen Dienst man wie verwenden will und schon kann man ganz bewußt selbst seine eigenen Daten schützen und sich entgegen dem obigen Artikel sehr wohl eine Privatssphäre im Netz schaffen, sicher und dauerhaft bewahren.

    Ähnlich wie auch nicht jeder der ans Netz geht automatisch einen Viren-, Trojaner- oder sonstwie verseuchten Computer haben muss, so lange er brain.exe (=Das eigene Gehirn) benutzt.

    Man muss halt selbst aktiv werden, sein und bleiben. Dann weiß man auch, welche Wege einem Google zum Beispiel bietet um seine Daten von Google zur Konkurrenz mitzunehmen (siehe Google Takeout), wie man bei Google kinderleicht sehen kann ob es unbefugte Zugriffe auf das eigene Konto gab (siehe Google Kontoaktivitätsbericht), wo man seine sämtlichen im eigenen Google-Konto gespeicherten Informationen einsehen und verwalten kann (siehe Google Dashboard).

    Und dann fragt man sich, aus rein technischer Sicht: Warum eigentlich nutzt irgendwer Facebook? Ach ja „weil da alle sind“…
    (Aus meiner Sicht spricht das aber nicht für Facebook, sondern gegen „alle“…)

    Das heißt nicht das ich ein Google-Fan bin. Eigentlich arbeite ich im Gegenteil sogar daran denen Konkurrenz zu machen, ABER: als Arbeitgeber, Innovator, Global Player mit globaler Verantwortung und in einigen anderen Bereichen, kann man sich durchaus ein Beispiel an diesem Unternehmen nehmen.

    „Ein Beispiel nehmen“ meint hier übrigens „gutes übernehmen und nicht so gutes vermeiden“ – also keine 1:1-Kopie.

    Ähnlich wie „bewußt nutzen“ weiter oben natürlich nicht meint, dass ich mich mit fiktiven Daten bei einer Personensuchmaschine, wie Yasni anmelden sollte, wenn ich unter meinem Realnamen gefunden werden möchte…

    In diesem Sinne viel Spaß beim bewußter im Netz wandeln ganz im Sinne der Trennung von Privatssphäre und Öffentlichkeit…

  5. @Wenn es so einfach wäre, warum dann NICHT jedem Unbekannten auf der Straße Deinen Namen verraten? Warum dann nicht Deinem Chef einen Schlüssel zu Deiner Wohnung geben?

    => Warum sollte man so etwas tun? Was hätte ich davon? Das macht doch gar keinen Sinn. Genauso wie eine Unterscheidung zwischen Online- und Offline-Identitäten. Der gesunde Menschenverstand gilt doch sowohl Online als auch Offline.

  6. Wenn Du Online nur reale Daten angibst, ist das in etwa so als ob Du jedem auf der Straße Deinen Namen sagst.

    Das wäre der logische Schluss, aus der Behauptung, dass man On- und Offline-Identität nicht trennt.
    Oder aber Online nur eine REIN öffentliche Person bleibt die KEINERLEI private Kontakte oder ähnliches pflegt.

    Nur Social Media ohne SOCIAL funktioniert bisl schlecht. Also sollte der gesunde Menschenverstand eingeschaltet werden um das zu trennen.

    Nutze ich Facebook rein privat – was hat dann dort mein echter Name zu suchen ? Meine privaten Kontakte kennen meinen Spitznamen oder ich teile Ihnen den mit. Wem ich vertraue, der weiß das ich „Kuschelbär99“ bin. – Meine Bank ? Wozu ?

    Nutze ich Facebook rein für die Arbeit, was hat dann dort ein Bild von meinem Haus zu suchen ?
    Mein Arbeitgeber sollte eigentlich wissen wo ich wohne und meinen Facebook-Kontakten reicht dann die Adresse von meinem Arbeitgeber.

    Nutze ich Facebook für beides… nun warum sollten beide Konten voneinander wissen ?
    Ist das gegen die AGB von Facebook (weiß ich nicht, da ich persönlich es nicht nutze), dann nehme ich halt Facebook für Privat und Google Plus für Arbeit oder umgekehrt. Oder ganz andere Dienste und/oder soziale Netzwerke.

    Und bevor jetzt noch so ein leidiges Thema, wie die Bilder von der letzten Party und Gesichtserkennung kommen: Party- und Urlaubsfotos haben genau so viel öffentlich im Internet zu suchen, wie an der Pinnwand im Supermarkt. Gar nix. Wenn dann hänge ich sie bei mir zuhause auf oder zeige sie meinen bekannten bei ihnen zuhause oder treffe mich mit ihnen zum Bilder anschauen.

    Alle 3 Wege gibt es so auch im Netz.
    Will ich Bilder in „meinem Zuhause“ im Internet aufhängen so hieße das sie blieben auf meinem Rechner und ich mache den Bilderordner zum Beispiel per FTP zugänglich. Für FTP vergebe ich dann einen Benutzernamen und ein Passwort.

    Schon kann sich nur jemand diese Bilder ansehen, der Benutzername und Passwort kennt und weiß wie er auf diesen FTP-Ordner kommt.

    Wobei FTP nur ein Weg ist.
    Wesentlich leichter geht das über Google Picasa bzw. Google Plus bzw. Google Drive …. bzw. wie ich mir hab sagen lassen bei Facebook über irgendwelche Gruppen … oder über Programme wie zum Beispiel LogMeIn Hamachi.
    Oder auch einfach nur indem man die Bilder als Mailanhang schickt.

    Wobei Google’s Dienste oder die Facebook-Gruppen einem Treff im Caffee im RL (=RealLife = „echtes“ Leben) ähneln.
    Das Versenden per Mail wäre ein zeigen bei den Bekannten zuhause.
    Hamachi wäre eine Mischung.

    Aber all das sind jetzt nur beliebige Beispiele unzähliger Möglichkeiten… genau wie im „echten“ Leben.

    Nur dazu muss man sich damit beschäftigen.
    Und den angeblich „gesunden Menschenverstand“ nicht dazu nutzen Möglichkeiten abzubügeln, sondern diese nutzen. ^^

    Und ja Brain.exe kann einem On- und Offline helfen. Wird aber leider viel zu selten verwendet… 😉

    PS: Und damit sollte eigentlich alles geklärt sein, ausser es ist noch immer unklar, warum Pseudonyme generell eine Existenzberechtigung haben. Aber dann würde ich eher auf Google Plus verweisen, wo dieses Thema schon mehrfach und mehr als ausführlich besprochen wurde…

  7. Also ich nutze Facebook beruflich und privat und das klappt ganz wunderbar, ohne dass ich mich „Mickey Mouse123″ nenne. 😉

    Wer nachhaltiges Selbstmarkting machen möchte, kommt gar nicht darum, mit seinem Realnamen im Netz aktiv zu sein.

    Ich möchte sowohl von alten Bekannten als auch von neuen Geschäftspartner unter meinem echten Namen gefunden werden können. Sei es auf Facebook, Yasni, Xing, Twitter oder Google+. Und wenn ich Urlaubsbilder auf Facebook hochladen möchte, dann mache ich das. Mir ist bisher dadurch noch keinerlei Schaden entstanden.

    Und @“Wenn Du Online nur reale Daten angibst, ist das in etwa so als ob Du jedem auf der Straße Deinen Namen sagst.“

    => Nein, das sehe ich nicht so. Ich verstehe überhaupt nicht, wie man das miteinander vergleichen kann. 😉 Ich sage weder jedem Fremden auf der Straße meinen Namen, noch schicke ich an jeden Internetnutzer eine Mail und stelle mich darin vor. Ich verrate nur Menschen meinen Namen, denen ich meinen Namen verraten möchte. Und ich zeige nur Informationen von mir im Netz, die ich zeigen möchte. Nicht mehr und nicht weniger.

  8. Sicherlich kann man öffentlich leben. Warum auch nicht? Manche, wie zum Beispiel Angela Merkel, haben ja auch keine andere Wahl. Oder?

    Doch haben Sie. Selbst sie mussten lernen welche Informationen Sie der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen.

    Du bist der Meinung Dir kann nichts passieren? Sehr schön. Du musst nur fest genug daran glauben.

    Ähnlich wie jemand der der Meinung ist kein Anti-Virenprogramm zu brauchen, weil er noch nie einen Virus bemerkt hat.

    Demjenigen würde ich auch nicht unterstellen dass er lügt. Aber doch läge aus meiner Sicht der Verdacht mehr als nahe, dass auf dem Rechner mehr als nur 1 Schadprogramm ist oder dieser so gut wie nie das Internet sieht.

    Außerdem wäre es für mich ein eindeutiger Hinweis darauf, dass derjenige schlicht nichts was für irgendjemanden, ausser ihm selbst, von Bedeutung ist, auf dem Rechner hat.

    Wer jedoch ernsthaft am Markt aktiv ist, kann sich eine solche Risikobereitschaft eher nicht leisten.

    Ich werde jetzt hier nicht offenlegen, wie man social hacking betreibt oder ähnliches und werde hier auch nicht beschreiben wie einem schon allein durch social engineering sehr wohl sehr leicht finanzieller Schaden entstehen kann.

    Wenn Du bisher Glück gehabt hast und der Meinung bist dies auch immer zu haben, dann ist das Dein Recht. Allerdings – und da kommt das ABER: Wenn man solche Meinungen, wie hier ja nun geschehen, öffentlich macht, sollten sie als solche gekennzeichnet sein.
    Vielleicht sehe ich falsch, aber der obige Beitrag ist unter Fakten eingeordnet.

    Und es ist kein Fakt, dass es Privatsphäre nur offline gibt. Es ist kein Fakt, dass man kein AV-Programm braucht. Und es ist kein Fakt, dass es keinen Sinn macht zwischen Online- und Offlineidentitäten zu unterscheiden.

    Fakt ist lediglich, dass sich in der heutigen Zeit sehr viele Menschen sehr gern dazu hinreissen lassen zu glauben, dass Privatssphäre etwas verzichtbares wäre.

    Dabei vergessen Sie allerdings, dass ein bestehendes Privatleben mit der Möglichkeit individueller Freiräume der Schlüssel zur Individualität selbst ist.

    Wer würde schon öffentlich sagen, dass er die Entscheidungen des Großteils der Masse „ein wenig unüberlegt“ findet?
    Wer würde sich schon allein gegen alle seine Mitschüler/Kollegen/Mitarbeiter stellen?
    Ausnahmen, wie mich, jetzt mal als solche aussen vor gelassen…

    Und damit wären wir wieder bei dem leidigen Thema „nichts zu verbergen haben“. Bist Du Dir sicher das Du nichts zu verbergen hast? Wäre es Dir nicht unangenehm aus dem Internet zu erfahren, dass jemand über Dich so lange recherchiert hat, dass er eine Liste mit Verwandten von Dir aufgestellt hat die ein „Verbrechen“ begangen haben?

    Vermutlich nicht.
    Auch nicht, wenn bei Deinem Opa / Deiner Oma Diebstahl steht, obwohl es in Wahrheit nur um Essen in der Kriegszeit ging? Obwohl zu der Zeit kaum einer zu Essen hatte?

    Hättest Du keine Bedenken, wenn der Stundenplan Deiner (ggf. künftigen) Kinder inkl. Uhrzeiten mit ihrem realen Namen im Netz stünde?

    Natürlich sind das jetzt ein rein fiktive, vermutlich aus Deiner Sicht weit hergeholte Beispiele.
    Doch genau darum geht es.

    Um Themen die eigentlich keinen was angehen. Die machen Deine Privatssphäre aus. Und wer tatsächlich kein einziges solches Thema kennt oder gar hat, der tut mir Leid.
    Ehrlich.

    Denn solch ein Mensch wäre vermutlich problemlos und jederzeit austauschbar.
    Eventuell sogar gegen einen Roboter.

    Denn was ist ein Mensch wert ohne seine Individualität?

  9. Verwechselst du vielleicht Privatsphäre mit Intimsphäre? 😉

    Und natürlich habe ich einen Virenschutz auf dem Rechner. Das hat aber nichts damit zu tun, dass das Verheimlichen seines richtigen Namens bei Facebook etwas mit „Privatsphäre schützen“ zu tun hat. Du kommentierst hier nur mit Vornamen, aber ich könnte jetzt deinen Nachnamen verraten. Wie kannst du dich dagegen schützen? Und warum solltest du das wollen? Welcher Nachteil entsteht dir, wenn du hier unter deinem echten Namen postest? Das alleine schwächt schon deine Reputation und deine Argumente. Unter dem Deckmantel der „Anonymität“ lässt es sich leicht predigen. 😉

  10. Nicht im Geringsten. Und das meine ich bezogen auf beides.

    Intimssphäre ist das was in Dir selbst vor geht und von Dir im Vertrauen herausgelassen wird.
    Wie sollte einer einem die eigenen Gedanken nehmen?
    Also nein, ich verwechsle das nicht im Geringsten.

    Das Yasni mein voller Name zur Verfügung steht, bzw. sogar meine vollen Namen, ist mir sehr wohl bewußt. Also nix mit „Deckmanterl der Pseudo-Anonymität“.

    Entweder ich nutze einen Dienst wirklich anonym – und dann hat dieser höchsten 2 1:1-personenbezogene Daten von mir oder ich nutze ihn real.
    Also ohne Anonymität oder mit echter.

    Doch letztere wäre hier ja auch vollkommen fehl am Platze. Yasni ist eine Personensuchmaschine – meine fiktiven Online-Identitäten für z.B. soziale Nicht-Business-Netzwerke sind keine Personen.

    Könnte ich meine reale Person nicht von meinen erdachten Profilen unterscheiden wiese das auf psychische Probleme hin. Denkst Du nicht?

    Ich bliebe also auch jederzeit meinen Aussagen hier treu: Es hieß ja von meiner Seite nicht, dass man nie auch nur eine reale Information preisgeben sollte, sondern das man sich dessen bewußt sein sollte wann man dies tut, ob man es in dem Fall muss und welche Alternativen es gäbe.

    Und „Ralph Reichenhauser“ (inspiriert von der Hausbesitzer-Szene im Film „Ralph reichts“) wäre durchaus ein Klarname den ich Facebook oder Google zumuten würde – meinen realen Namen würde ich in diesem Konto jedoch meiden wie der Teufel das Weihwasser.

    Und schon habe ich, entgegen obigem Titel, sehr wohl eine Online-Privatssphäre geschaffen. Diese zu bewahren ist zugegeben schwierig, da der Großteil der Mitmenschen lange nicht (so) überlegt im Netz unterwegs ist.

    Das sie reale Informationen über mich preisgeben kann ich natürlich nicht vollkommen verhindern. Doch ich kann sie darum bitten, sie immer wieder auf Datensparsamkeit hinweisen, mit ihnen über mehrere Wege gleichzeitig kommunizieren oder enttarnte Konten so schnell wie möglich durch neue beim gleichen Anbieter ersetzen.

    Wer Social Engineering beherrscht und/oder sich mit Hacken/Cracken auskennt, wird mir bei Interesse+Durchhaltevermögen natürlich irgendwann dennoch auf die Schliche kommen.
    Doch im Prinzip ist es mit dem Datenschutz, wie mit dem Schutz des eigenen Hauses: Ich kann einen Jägerzaun drumherumstellen, den jeder Erwachsene problemlos übersteigen kann oder eine 3m hohe Mauer mit Überwachungskameras, Bewegungsmeldern und Sicherheitsmannschaft oder lediglich eine Alarmanlage am Haus.

    Oder man verzichtet ebend sogar auf den Jägerzaun. Doch das halte ich für grob fahrlässig, so lange nicht ALLE Menschen gut sind.
    Also würde ich jemanden der das tut an die Konsequenzen erinnern.

    Gleiches gilt bei dem Aufruf das Internet zu nutzen ohne darauf zu achten, wann man dem eigenen Datenschutz zu liebe vielleicht mal nicht die echte Adresse oder das echte Geburtsdatum oder den echten Namen angibt.

    Und ja ich persönlich würde mein Grundstück, die Finanzen vorausgesetzt, bestmöglich schützen.
    Wenn das jemand als paranoid abtut, ist das seine Meinung. Das kann ich akzeptieren.

    Sagt er es wäre sinnlos sein Haus zu schützen, ist dies schlicht unwahr.
    Genau so gut, könnte er es abschaffen, bei vollem Verkehr vor dem Über-die-Straße-gehen nach rechts und links zu gucken.

    Ich hoffe jetzt ist klar worauf ich hinaus will…

    PS: SB-Alarmanlage am Haus wäre dennoch meine Empfehlung für andere – schließlich unterstelle ich nicht jedem meine Paranoidität… ^^

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