Das Netz vergisst nichts und manchmal liest auch jemand mit, der den Facebook-Kommentar, Tweet oder Blogbeitrag lieber nicht hätte lesen sollen. Natürlich fordern Social Media-Plattformen ja gerade dazu auf, möglichst viele Informationen und Inhalte mit möglichst vielen Personen zu teilen. Dennoch sollte man stets im Auge behalten, dass auch der Arbeitgeber und Kollegen Beiträge lesen können. Besonders die Einstellungen bei Facebook machen es ja einem ja nicht gerade leicht, eigene Beiträge wirklich nur für einen bestimmten Personenkreis freizugeben. Hier ist also Vorsicht geboten, Stichwort Privatsphäre.
Der Fachjournalist Folker Lück stellt dazu die wichtigsten Benimmregeln zusammen – inklusive Äußerungen, auf die in man in Zeiten von Social Media wohl eher vermeiden sollte, wenn einem der eigene Job wichtig ist:
“Mache heute blau.” Mögliche Konsequenzen: Abmahnung oder schlimmeres.
“Das war gestern eine geile Party.” Bitte vorher noch mal schnell im Geiste prüfen, ob man vielleicht krank geschrieben ist. Das wäre dann schlechtes Timing.
“Suche neue Herausforderungen.” Bei einer Festanstellung wird solch eine Meldung dem Chef wohl eher nicht gefallen.
“Hurra, mein neuer Arbeitsvertrag ist da! Jetzt muss ich nur noch den Aufhebungsvertrag bei meinem alten Chef unterschreiben, die Abfindung mitnehmen und dann kann ich endlich durchstarten!” Hier ist eine Kündigung wohl nicht mehr allzu weit entfernt. Ohne Abfindung natürlich.
“Mein Chef fährt Auto wie der letzte Volltrottel.” Öffentliche Beleidigungen des Arbeitgebers sind selten karrierefördernd.
“Bei uns herrscht gerade schlechte Stimmung.” Mit der Veröffentlichung von Firmeninternas, und sei es nur das Betriebsklima, sollte man auch sehr, sehr vorsichtig sein.
“Sitze noch im Büro. Wäre viel lieber mit den Kollegen im Biergarten.“ Vermutlich der Klassiker im Sommer. Gut, dass es dieses Jahr anscheinend keinen Sommer gibt. Zudem soll es ja Unternehmen geben, die die Nutzung von Social Media während der Arbeitszeit verbieten.
Und das Fazit von Herr Lück:
Gesunder Menschenverstand ist gefragt! Über Social Media also nichts veröffentlichen, was nicht auch in der Zeitung oder auf einer Plakatwand stehen könnte. (sehr interessant: genau den gleichen Wortlaut hatten wir vor ein paar Monaten in einem Interview zu einem völlig anderen Thema. Schaut mal hier: “Private Informationen kleben auch nicht an Litfaßsäulen.”
Witzig, oder?
Meiner Ansicht nach sollte man überhaupt nicht über andere Menschen posten, wenn diese sich nicht damit einverstanden erklärt haben.
Das dürfte schwierig werden, immerhin gibt es ja so etwas wie Meinungsfreiheit. Oder würden sie jetzt den Attentäter aus Norwegen vorher fragen wollen, bevor sie etwas über ihn schreiben? Daher ist es wichtig, stets zu wissen, was wer wo im Netz über einen selbst schreibt. Und hierbei kann yasni helfen! 😉