Das Internet sollte nicht lernen zu vergessen

Im Zuge des immer wieder aufflammenden Themas eines “digitalen Radiergummis” bin ich hier auf das sehr schöne Zitat von Patrick Breitenbach gestoßen:

“Das Internet sollte nicht lernen zu vergessen, wir sollten lernen zu verzeihen.”

Warum aber fordern Politiker wie Thomas de Maizière und Ilse Aigner in regelmäßigen Abständen eine technische Lösung, um dem Internet das Vergessen beizubringen? Im vergangenen September bereits hat das ZDF sich dem Thema im Morgenmagazin angenommen und dort auch Yasni zu seiner Meinung in Bezug auf den digitalen Radiergummi befragt. Aus unserer Sicht wirft solche eine Lösung weitaus mehr Fragen auf, als sie Probleme löst.

Welche Daten stellt man überhaupt mit der Absicht ins Netz, sie an einem in der Ferne liegenden Zeitpunkt wieder zu löschen? Wer ist also die Zielgruppe von solch einem Radiergummi? Ist das eine Regelung, die nur für deutsche Unternehmen gilt? Die Vermutung liegt nahe, dass sich Unternehmen wie Facebook eher weniger um einen deutschen, digitalen Radiergummi kümmern werden.

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Die eigene Online-Reputation überwachen

Heute werfen wir mal einen Blick über den großen Teich und schauen uns an, wie in den USA mit der eigenen Online-Reputation umgegangen wird. Die Autoren des Pew Internet Reports haben dazu Telefoninterviews mit Internetnutzern aus den USA geführt und kommen zu dem Ergebnis, dass Personensuche und Online-Reputation-Management bereits sehr wichtige Instrumente für einen großen Teil der Internetnutzer in den USA sind. Und der Trend geht eindeutig dahin, dass die Nutzung dieser Tools weiter steigen wird.

Hier die wichtigsten Fakten des Reports:

  • 57% der erwachsenen Internetnutzer verwenden Suchmaschinen, um Informationen über sich selbst online zu finden (gegenüber 47% im Jahr 2006).
  • 46% der Internetnutzer suchen online nach Informationen über Menschen aus ihrer Vergangenheit (gegenüber 36% in 2006).
  • 38% der Nutzer haben Informationen über ihre Freunde gesucht (gegenüber 26% in 2006).
  • 44% der Erwachsenen haben online aus beruflichen Gründen nach Informationen über bestimmte Personen gesucht.
  • 31% der erwerbstätigen Internetnutzer haben nach Informationen über Mitarbeiter, Kollegen, Geschäftspartner oder Wettbewerber gesucht (gegenüber 23% im Jahr 2006).
  • 16% aller Internetnutzer haben online nach Informationen über ihren Partner oder einen möglichen zukünftigen Partner gesucht (gegenüber 9% im Jahr 2006).
  • 40% der Internetnutzer sagen, dass sie von jemandem aus ihrer Vergangenheit online gesucht und kontaktiert wurden (gegenüber 20% in 2006).

Den meisten Menschen ist ihr guter Ruf (noch) egal

60% der deutschsprachigen Internet-Nutzer kümmern sich nicht um Ihren Ruf.

Das ist das Ergebnis unser Umfrage „Wieviel Zeit investieren Sie in der Woche für die Pflege Ihres Rufs im Internet?“, die in den letzten Wochen auf unseren Yasni-Startseiten in Deutschland, Österreich und der Schweiz lief. Mit dieser Frage scheinen wir anscheinend einen wunden Punkt getroffen zu haben…die Beteiligung an der Umfrage war demnach sehr hoch.

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