Was ist die Privatsphäre im Internet wert? Diese sehr spannende Frage stellt aktuell Jens Petersen im Blog von news aktuell. Und ich kann auch nur wärmstens empfehlen, sich den Artikel und die anschließenden Kommentare mal durchzulesen. Das sogenannte Privatsphäre-Paradoxon in Deutschland hatten wir ja auch schon in unserem Yasni Blog diskutiert.
In dem Artikel wird unter anderem die These aufgeworfen, dass man möglicherweise zukünftig dafür bezahlt wird, wenn man sich als Person einem Unternehmen komplett öffnet und alle Informationen über sich preisgibt. Wir würden diese eher pessimistische These gerne etwas umdrehen und behaupten, dass jeder, der zukünftig in Beruf und Karriere langfristig erfolgreich sein möchte, sich als Person mitsamt seinen Fähigkeiten und Angeboten (im Netz) präsentieren muss. Diese Präsentation oder Bewerbung der eigenen Person ist nichts anderes als eine Produktinformation in ihrem ursprünglichen Sinne – also Infos zu sich selbst.
Da in der heutigen Zeit Produktversprechen zunehmend austauschbarer werden („Ich verspreche SEO oder Leads oder Social Media-Expertise“), wird immer mehr von Kunden und Personalern nach Referenzen und Persönlichkeit gesucht. Genau das erfordert aber eine Preisgabe von mehr Informationen. Wir stellen also folgende Gegenthese auf: Man bekommt künftig nicht einfach nur Geld für Privatinformationen, sondern man ist erfolgreicher, wenn man als „anfassbare Person“ mit Referenzen zum eigenen Angebot auffindbar wird!
Man verdient mehr. Man bekommt die besseren Jobs angeboten. Man wird mehr weiter empfohlen. Dies passiert zwar bereits rudimentär über Business-Netzwerke wie LinkedIn oder Xing, aber genau das ist auch die Idee hinter Yasni, dem kostenlosen Yasni Exposé und der damit verbundenen Personensuche zu Begriffen wie Fähigkeiten oder Angeboten.
Kommentare, Feedback und Kritik sind an dieser Stelle ausdrücklich erwünscht!
Ich ziehe hier eine Parallele zum Geschäftsbereich. 1990, zu einer Zeit, in der Unternehmen nur sehr ungern Informationen an Wirtschaftsdienste preisgegeben haben, gehörte es in den USA und anderswo schon längst zum guten Ton, ein Profil bei Dun&Bradstreet (hier in Deutschland ehemals unter Schimmelpfeng bekannt) zu haben. Oder anders ausgedrückt: Wer kein D&B-Profil hatte, der existierte auch nicht.
Nun kann damit auch viel Schindluder getrieben werden, siehe die Ratingagenturen und deren Machtspiele mit dem Rating.
Doch auch da kann man drüber stehen. Wenn man damit spielerisch umgeht.
In Hannover soll es einen Bäcker geben, von dem sich viele Promis bundesweit beliefern lassen. Der hatte ursprünglich nur eines im Sinn:
Gutes Brot backen.
Das Geschäftliche hat er darüber aus dem Blick verloren und prompt eine erste Pleite hingelegt. Jetzt ist er nach wie vor einer der beliebtesten Bäcker und seine Frau kümmert sich um’s Geschäftliche.
Auf Sicht wird er auch wieder auf einen grünen Zweig kommen, weil was zählt ist die Kompetenz des Backens.
Und das merkt man jeder seiner Veröffentlichungen an.
Doch selbstverständlich behält er einige Geheimnisse für sich.
Einer meiner Kunden (auch hier auf yasni) ist seit Anfang 2010 richtig im Internet durchgestartet. Mit dem geschäftlichen Bereich. Samt Mitarbeitern stellt sie sich dar und gibt Informationen preis. Doch selbst ich habe keine Mobilnummer noch weiss ich die Privatadresse.
So einfach. Nach dem Motto:
„Alles, was ich sage, ist wahr. Aber nicht Alles, was wahr ist, will ich auch sagen.“
Zwei Quizz-Fragen zum Ende:
1. Wie heisst der Bäcker aus Hannover ?
2. Von wem stammt das genannte Motto ?