James Bond jagt Dr. Facebook

Diese Woche hatte eine nationale “Sicherheitslücke” für großen Gesprächsstoff in Großbritannien gesorgt. Genauer gesagt beim britischen Pendant zum US-Geheimdienst CIA oder dem deutschen Bundesnachrichtendienst, und zwar dem königlichen Auslandsgeheimdienst MI6, früher auch bekannt als SIS, zu dessen Einsatzteam (zumindest fiktiv) auch James Bond gehört.

Jedenfalls geriet nun Sir John Sawers, der künftige Chef des MI6, in die Negativ-Schlagzeilen, oder streng genommen vielmehr seine Gattin. Sie hatte nämlich die privaten Urlaubsfotos von ihrem Mann sowie der gesamten Familie und auch prominenten Freunden auf Facebook veröffentlicht. Naja, ganz zu schweigen von den Privat-Adressen aller Familienangehörigen.

Wie konnte das passieren? Shelley Sawers hatte nämlich ihr Facebook-Profil in den Grundeinstellungen belassen und per se wird jedes neu angelegte Profil bei Facebook auf “öffentlich” eingestellt. Somit hätten durchaus einige Leute (so etwa 200 Millionen…) auf die sensiblen Daten auch zugreifen können.

Mal abgesehen davon, dass der MI6 in 2008 neue Mitarbeiter über Facebook rekrutierte und Sir John Sawers bereits als Botschafter bei den Vereinten Nationen in der Öffentlichkeit bekannt ist, hatte das britische Ministerium schlichtweg versäumt, die Online-Präsenz der Familie Sawers zu prüfen… hätte man doch einfach nur eine Personen-Suchmaschine genutzt.

Wir erhalten regelmäßig jede Woche zahlreiche E-Mails von Usern, die regelrecht schockiert sind, dass ihre Netzwerk-Profile bei uns gefunden werden… “obwohl(!) man es doch nur in einem geschlossen Netzwerk veröffentlicht hat”… tja, wir klären in diesen Fällen gerne auf und die User stellen selbst fest, dass sie es erst mit Yasni herausfinden konnten – und vorher eben nicht.

Der Fairness halber die wichtige Anmerkung, Facebook ist gewiss nicht die einzige Community, die seine User-Profile als Voreinstellung auf “öffentlich” setzt, sondern auch viele andere große Social Networks. Dazu sagen wir auch ganz klar, ein öffentliches Profil zu haben, kann auch von großem Vorteil sein: Man ist präsenter, man wird besser und schneller gefunden.

Somit empfehlen wir jedem Internet-Nutzer:

1. Bestandsaufnahme: Welche Profile von mir sind denn öffentlich?
2. Definition: Welche Profile sollen öffentlich sein bzw. bleiben?
3. Steuerung: Was soll in den Profilen über mich stehen und was nicht?

Hui… wenn man so darüber nachdenkt, dann wäre es doch absolut genial, wenn man nun eine Webseite hätte, die genau dies alles ermöglicht, oder!? Aber uns fällt so spontan kein Yas… erh… Anbieter ein… 😉

3 Gedanken zu „James Bond jagt Dr. Facebook“

  1. @ Der Fairness halber die wichtige Anmerkung, Facebook ist gewiss nicht die einzige Community,

    Hmh . . . der guten Ordnung halber hier nochmal . . . es gibt kein Online-Netzwerk, in dem Sie nicht öffentlich sind.

    Grundsatz: Alles, was ich irgendwie im Internet mache, sei es Email, Skype, Twitter (inklusive direct Message), Facebook, InterNations, ASW und wie sie alle heissen . . .

    . . . Ist öffentlich. Auch wenn nicht unbedingt ‚gleich‘ für jeden einsehbar. Und doch . . . es ist im Internet.

    Bewegen Sie sich im Internet, gilt für Sie der Satz:

    No more secrets.

    Das muss Ihnen bewusst sein. Das gilt auch für Ihre Bankdaten, soweit Sie Online-Banking betreiben.

    Cheers,
    Andreas Wiedow

    Btw . . . wer hat eigentlich diesen Blog verfasst ?

    1. @ es gibt kein Online-Netzwerk, in dem Sie nicht öffentlich sind.

      Herr Wiedow, ohne jetzt eine umschweifende Diskussion lostreten zu wollen, könnte man durchaus darüber diskutieren was genau als „Öffentlichkeit“ definiert wird. Gerade im Zeitalter des Internets… 😉

      Daher, mit „öffentlich“ ist im obigen Beitrag gemeint, dass man ohne selbst Nutzer bzw. User der jeweiligen Community zu sein, das Profil deines jeweiligen Nutzers einsehen kann.

      Einfachstes Beispiel um diese Definition von „Öffentlichkeit“ zu testen – eine simple Suche via Google. (weil: öffentlich, gratis und ohne Anmeldung für Jedermann nutzbar – dazu mit einer recht guten „Internet-Abdeckung“.)

      1. Legen Sie ein neues Profil bei bspw. XING und bspw. bei wer-kennt-wen an . ohne Ihre Privacy-Einstellungen zu verändern.
      2. Suchen Sie danach via Google nach beiden Profilen… idealerweise vielleicht ein, zwei Tage später… 😉
      3. Sie werden sehen, XING finden Sie und wer-kennt-wen nicht. DAS ist gemeint mit, „Profil öffentlich“ als Grundeinstellung.

      Aber das haben Sie sicher genau gewusst und ich vermute, Sie wollten wohl den Begriff „öffentlich“ diskutieren… tja, da muss ich leider passen… man hat ja auch Wichtigeres zu tun… 😉

      @ wer hat eigentlich diesen Blog verfasst?

      Falls Sie den obigen Beitrag meinen, dann vermute ich auch, dass Sie bereits die Antwort kennen… 🙂 Aber ich will ja nicht 2x der Spielverderber sein… daher, Antwort auf Ihre Frage: „yasnic. Wieso denn?“ *excited*

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