Ist der Datenschutz im Internet ein Generationenproblem?

Jugendliche schützen Ihre Daten im Netz effektiver.

Es gibt viele Stimmen, welche die große Menge an öffentlichen (privaten) Informationen im Web 2.0 kritisieren…sei es durch Kommentare und Beiträge in Foren oder durch Profil-Informationen und Fotos in Social Networks wie Facebook, Xing oder MySpace. Diese Kritik hat der boomenden Entwicklung im Social-Media-Bereich bisher keinen Abbruch getan…

Aber wie berechtigt ist die Kritik in Bezug auf öffentlich verfügbare Informationen im Internet und den Datenschutz? Lässt sich ein allgemein gültiges Urteil für alle Internet-Nutzer fällen, oder ist eine differenziertere Herangehensweise notwendig?

Werfen wir einen Blick auf die verschiedenen Altersgruppen der Nutzer im Netz, bei denen grundsätzlich zwischen zwei Arten von Personen unterschieden wird:

Digital Natives sind Personen, die in einer Zeit geboren bzw. aufgewachsen sind, in der Computer, das Internet und Handys bereits verfügbar waren.

Digital Immigrants hingegen sind Personen, die diese digitalen Technologien erst im Erwachsenenalter kennengelernt haben.

Die Meinung, die man in den Medien heutzutage häufig hört ist, dass sich Digital Natives und dort ganz besonders Teenager und Jugendliche häufig nicht für das Thema Datenschutz im Internet interessieren und sorglos Informationen über sich in Netz stellen. Den Digital Immigrants wird hingegen eine größere Vorsicht und Besonnenheit in Zusammenhang mit diesem Thema zugesprochen…doch ist dem wirklich so?

Über bigtrend.blog.de sind wir jetzt auf eine aktuell Studie des amerikanischen Pew Forschungszentrums gestossen, die zu völlig anderen Ergebnissen kommt!

Demnach kümmern sich Digital Natives nicht weniger um den Schutz ihrer persönlichen Daten als die Digital Immigrants, also ältere Internetnutzer. Jüngere Internetnutzer sind besonders häufig in Social Networks aktiv, wo die angegebenen Informationen gezielt nur bestimmten anderen Mitglieder zugänglich gemacht werden können oder das gesamte Profil auf nicht öffentlich gestellt werden kann. Die Studie des Pew Forschungszentrums kommt zu dem Ergebnis, dass 66% der Digital Natives duch Einstellungen in Ihrem Profil den Zugriff auf ihre persönlichen Daten einschränken!

Ältere Internetnutzer haben ihre Daten häufig in nur schwer kontrollierbaren Umgebungen wie z.B. Foren abgelegt, wo diese Daten nur sehr schwer wieder zu entfernen sind. In beiden Fällen ist es natürlich grundsätzlich sinnvoll, sich in regelmäßigen Abständen über www.yasni.de alle frei im Netz verfügbaren Informationen zum eigenen Namen anzeigen zu lassen und den eigenen Ruf im Internet aktiv zu managen und zu pflegen…

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2 Gedanken zu „Ist der Datenschutz im Internet ein Generationenproblem?“

  1. Ganz im Gegenteil. Ich bin sogar der Meinung, dass die Immigrants wesentlich sorgloser mit ihren Informationen umgehen, als die Natives.

    Zum Beispiel ich. Meine Maxime ist stets . . . so einfach wie möglich. Will heissen: Alles was ich im Netz preisgebe würde ich im Zweifel auch so in der Presse drucken lassen oder one-to-one sagen.

    Das schränkt allerdings auch in gewissem Masse ein, was ich überhaupt im Netz preisgebe.

    Die Natives hingegen arbeiten viel mehr mit Fake-Identities, sodass Informationen nicht notwendigerweise einer real existierenden Person zugeordnet werden können.

    Privacy-Settings in Social Networks . . . davon halte ich gar nichts. Weil . . . egal was, egal wo im Netz: Sobald es im Netz ist, ist es nicht mehr privat.

    Bestes Beispiel: Wenn ich zum Kreieren eines Accounts meine Email angebe und die verifiziert werden muss . . . bekomme ich tags drauf oft mit einem Schlag ein gewisses Mass mehr an Spam als zuvor.

    Obwohl ich die Email in Netzwerken nicht publiziere.

    Das kurioseste Beispiel habe ich mal vom Vorstand eines Weiterbildungsverbandes zu LESEN bekommen . . . bezogen auf ein INTERNES Forum, das lediglich Mitgliedern zugänglich ,und nicht öffentlich einsehbar ist . . .

    Auszug: . . . denn wie Sie wissen, haben die Informationen in unserem internen Netzwerk durchaus direkte Wirkung auf die Öffentlichkeit.

  2. Ja, es ist absolut wichtig, sich VORHER zu überlegen, was ich im Netz, der ja ein öffentlicher Raum ist, von mir erzähle. Ich überlege mir vorher, was ich öffentlich machen will. Mit diesem Wissen und mit dieser Einstellung bin ich im Netz unterwegs.

    Wer stellt sich schon auf den belebtesten Platz seiner Stadt und schreit die persönlichsten Dinge in die Welt? Und das Internet ist so ein öffentlicher und vor allem weltweit sichtbarer Platz. Um so mehr muss ich mir hier überlegen, was ich von mir erzähle.

    Denn das Internet hat ein unlöschbares Gedächtnis.

    Yasni ist ein tolles Tool, um alle Informationen zu sammeln und zu sortieren und so ein Gesamtbild der Online-Identität abzubilden.

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