Manche Dinge begegnen einem immer wieder, darunter auf allen Medien immer und immer wieder das beliebte „Finde-Dich-Selbst-Thema“, jahrelang – ohne Abbruch. Manchmal glaube ich, daß man soviel sich selbst suchen kann, bis man sich weiter von sich selbst entfernt hat als jemals zu vor. Hoffnungslos verirrt im Irrgarten seiner Selbst.
Warum suchen trotzdem so viele immer und immer wieder nach sich selbst?
Versteht mich nicht falsch, auch ich glaube, daß es nicht schaden kann, sich hin und wieder auf sich selbst zurück zu besinnen und sich vor Augen zu halten, was einem wirklich wichtig und wesentlich im Leben ist. Ich bin ehrlich gesagt auch nicht ganz davon befreit hin und wieder nach mir selbst zu suchen 😉 . Ich habe aber die Gabe oder den Fluch, dass ich genug von meinen Mitmenschen mitbekomme, als ich manchmal möchte und sich aus der Sicht des Aussenstehenden dann Fragen oder Meinungen ergeben, die nicht nur meine Haltung, sondern auch mein Tun beeinflussen. Und so beobachte ich aller ortens „Selbstverwirklichungstripps“ aller Arten, die mich zu dem Schluss führen, dass für die Meisten die Suche nach dem wahren Kern seiner Selbst gar nicht wirklich ausschlaggebend ist. Es tut sich die hoffnungslose Suche auf etwas großartiges in Sich zu finden, das vermutlich so da gar nicht ist. Es schürt die Hoffnung anders zu sein und lässt einen auf der Stelle stehen oder gar rückwärtslaufen statt das freizusetzen, dass wirklich wichtig wäre: AN SICH SELBST ARBEITEN.
Wenn ich von A nach B will, dann suche ich mir den Weg dahin und versuche nicht mehr über A herauszufinden oder erhoffe mir gar, daß ich in A – B finden werde. Ich laufe los – und werde ankommen. Wieso ist das bei Sich selbst anders? Wenn ich so oder so sein möchte, die oder die Dinge können möchte, warum sollte ich da nicht einfach loslegen es zu TUN?
Ich bin ehr ein Verfechter von „Erfinde Dich selbst“, mach was Du schon immer machen wolltest, sei wie Du schon immer sein wolltest, lerne was Du schon immer können wolltest. Vielleicht wirst Du Dein Ziel nie erreichen, aber Du wirst ihm und damit auch Dir näher sein als je zu vor.
Gut, wenn man sich erstmal einliest und hört in die esoterisch-mystisch-zenmässige „Werde-Eins-Mit-Dir-Selbst“-Szene (zu denen man gar keine Links setzen kann, da immer irgendwas verkauft werden soll 😉 ), dann sind da Bausteine drin, mit denen ich auch arbeite. Aber ich sehe dennoch die Gefahr, daß dieser „Sei-zufrieden-mit-dem-was-Du- hast-und-mit-Dir-so-wie-Du-bist-Tripp“, das Rädchen außer Kraft setzen wird, das eigentlich die Welt antreibt.
Auf einer Welt in der alle mit sich zufrieden sind, wie kleine glückliche Buddhas vor sich hin strahlen, weil sie angeblich sich selbst gefunden haben – in dieser Welt wird für die Zukunft alles still stehen. Es wird keine Erfindungen mehr geben, keine Firmen-Neugründungen, es wird niemanden geben, der nach vorne drängt, niemanden der etwas verändern oder verbessern will, denn „Alles ist Gut“. Übrigens ein Satz der mich alles andere als budhistisch-glücklich gucken lässt, ehr ein Satz der mich aggressiv macht „Alles ist Gut!“ und noch schlimmer „Alles wird Gut“ – ganz von allein – vertrau einfach drauf! Da rollt es mir die Fussnägel hoch.
Nichts ist gut und vorallem wird nichts gut in dem man drauf wartet das die Zeit ihren Dienst tut. Es kann nur besser werden, wenn man dran arbeitet. In dem man Dinge/Menschen/Arbeiten rausschmeisst die einen behindern oder gar das Leben zu einem Märthyrium machen, das man nie anzutreten gedachte. Den freigewordenen Platz kann man dann durch das ersetzen was einem Kraft gibt, einem weiter bringt, einen besser macht, das Leben verschönert (das Leben besteht ja nicht nur aus Arbeit allein 😉 ) … und den Mut haben Dinge auszusprechen die so herzlich gar nicht gern gehört werden und die Fähigkeit sich selbst zu motivieren, auch wenn mal was nicht so rund läuft.
„Wie kannst Du nur?“ ist der Satz, der mich immer sicher macht, dass ich Dinge gesagt oder gemacht habe, die unpopulär sind, aber noch am ehesten zu meinem innersten Ausgleich führen. Aber ich gehöre auch zu der aussterbenden Sorte derer, die Dinge die „Scheisse“ sind auch so benennen. Alles andere erscheint mir unehrlich und auf eine Weise unethisch und unmoralisch, die ich nicht unterstützen kann.
Heute leicht off-topic – aber vielleicht ein mal ganz wichtig!? Bevor man Selbstmarketing betreibt (selbstverständlich dann auch mit yasni als Hilfsmittel) sollte man darüber vielleicht mal nachzudenken….
… morgen will Peter was über yasni und seine Wettbewerber schreiben… also dran bleiben 😉 .
„Wer die Wahrheit sucht, darf nicht erschrecken, wenn er sie findet.“
Nettes Zitat, finde ich
tja, mancher zieht aus um sich selbst zu finden, und dann findet er nichts und stürzt sich von der brücke ;-))
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