Was ist passiert? Der NDR hatte berichtet, die Schufa wolle im Internet gezielt Daten über Millionen Verbraucher sammeln, um deren Kreditwürdigkeit zu beurteilen. Auf Facebook etwa sollten Kontakte zwischen den Mitgliedern registriert werden, um Beziehungen zwischen Personen zu untersuchen und dabei Zusammenhänge mit der Kreditwürdigkeit der Betroffenen herzustellen. Auch berufliche Netzwerke wie Xing und LinkedIn, der Kurznachrichtendienst Twitter und Personensuchmaschinen wie Yasni sollen unter die Lupe genommen werden.
Für uns selbst war das keine große Überraschung, da über Yasni ohnehin nur frei verfügbare Informationen angezeigt werden. Und dass Yasni schon immer stark von Behörden genutzt wird, war spätestens seit dem Heise-Artikel klar. Wer sich ein Video zur Schufa-Problematik anschauen möchte, der wird hier bei RTL.de fündig.
Und was gibt es noch für Stimmen im Netz?
stern.de: Schufa will Facebook-Nutzer ausforschen
n-tv: Schufa-Forschung sorgt für Ärger
Wirtschaftswoche: Kritik an Schufas Facebook-Spionageplänen
Süddeutsche.de: Was uns die Schnüffel-Schufa lehrt
Frankfurter Rundschau: Schufa schnüffelt bei Facebook
PC WELT: Schufa will mit Facebook-Daten Kreditwürdigkeit bewerten
Geht irgendwie alles in die gleiche Richtung. Interessant an dieser Stelle vielleicht noch die Aussage von BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf:
„Nicht alles, was technisch möglich ist, sollte in die Praxis umgesetzt werden. Das Durchforsten von sozialen Netzwerken nach Informationen, die Rückschlüsse auf die finanzielle Leistungsfähigkeit erlauben, würde viele Internetnutzer zu Recht verunsichern. Wir sollten alles unterlassen, was das Vertrauen in das Internet beschädigt. Es wäre klug, auf manche Gedankenspiele zu verzichten. Die Menschen wollen sich frei und ungezwungen im Web bewegen. Diese Freiheit müssen wir erhalten und gleichzeitig immer wieder darauf hinweisen, dass man mit persönlichen Informationen im Internet sehr bewusst umgehen sollte.“
(Bildquellennachweis: Screenshot rtl.de)
Dass nichts so heiß gegessen wir wie es gekocht wird dafür „STEHE ICH MIT MEINEN NAMEN“.
Die frage die das bleibt, hat irgendjemand gesagt er würde jetzt oder in Zukunft auf Schufa Auskünfte zu verzichten ?
“Mal was liebes – Grüße Michael”
PS.: Habe mich lange nicht gemeldet, ich bin auch noch ein paar Tage beschäftigt.
Ich denke nicht, dass es hier auf einen Verzicht hinauslaufen wird. In ein paar Tagen ist die Aufregung vermutlich ohnehin wieder verflogen.
Vielen Millionen wird es unangenehm sein, weniger eins. Denn ich wüsste nicht, dass mich das tangieren wird. Das Neue an der Sache ist, dass dieses Unterfangen so an die große Glocke gehängt wird. Das Nachforschen dürfte doch schon lange gängiger Alltag sein.
Ja, denke ich auch. Die Daten werden genutzt, nur dieses Forschungsprojet ist jetzt (vorerst) eingestellt.
In meinen Augen von Anfang an ein Flop. Der Gedanke allein ist zwar für gewisse Kreise verlockend, aber das wäre ein zu großer Eingriff ins Persönliche. Das sich die Öffentlichkeit dagegen währt, war doch zu erwarten.
Was könnte die Schufa in Facebook erfahren, was sie nicht wissen darf? Wer schreibt denn in Facebook über seine finanziellen Verhältnisse? Was zu beanstanden wäre, das sind die manchmal katastrophalen Deutschkenntnisse. Aber das wird in einem persönlichen Gespräch doch gleich erkannt.
Ich frage mich, was ist so wichtig?
Die Schufa wollte aus Facebook vor allem die Kontakte untereinander analysieren. Wenn man kennt, mit wem seine Zeit verbringt, mit wem man in Urlaub ist usw.
Die Schufa funktionierte immer schon sehr seltsam, damit hat sie sich verlaufen!
Bei den Mitgliedern der Schufa geht es doch um die Zahlungsmoral und nicht um die Kommunikationsfähigkeit.
Die Presse hilft der Schufa die wahren Beweggründe zu verheimlichen.
Es ging bestimmt viel eher darum, an den Daten zu erkennen ob eine Person über Nebeneinkünfte verfügt und somit eine bessere Bewertung bei der Schufa erhalten könnte
(beim Finanzamt allerdings eine schlechtere).
Oder, im Kommunikations-Charakter ließe sich natürlich ein wirtschaftliches Potential erkennen.
Aber diese tiefsinnigen Datenstrudel funktionieren noch nicht ausreichend gut, das braucht evtl. noch fünf bis 15 Jahre.
Bis dahin gibt es Google-Adsense, dies wäre aber mit (versteckter Werbung und) Kosten verbunden, zudem müssten sie alle Zielpersonen über mehrere Jahre scannen!
In FB und Co ist man in erster Linie um sich zu zeigen, also, wie soll dort spioniert werden?
Lassen FB und Co die PNs und den Chat scannen?
Nein? Dann ist doch alles in Ordnung.
Was hat denn Google Adsense mit der ganzen Sache zu tun? 😉
Der Schufa ging es bei Facebook um Dinge wie, „wo bin und wann mit wem in Urlaub“. Teurer Urlaub? Übersteigt er die normalen finanziellen Verhältnisse? War er auf Pump? Oder ist da mehr Geld da, als die Schufa dachte?
Aber vermutlich wusste auch die Schufa noch nicht ganz genau, wie sie welche Daten nutzen können. Es geht hier ja auch nur um sowieso frei verfügbare Informationen. Also, was Nutzer öffentlich über Facebook zeigen. An Facebook-interne Nachrichten kommt auch die Schufa nicht ran. Wie sollen die auch die Nachrichten von 700 Mio. Facebook-Nutzern scannen? Das schafft ja nicht mal Facebook selbst. 😉