Die Entscheidungshilfe

Noch eine kleine Plauderei dazwischen:

Ein User, den ich mal „Mike“ nenne und dessen Namen ich aber, als Redaktion, gerade selbst geändert habe ( Datenschutzpolizei 😉 )… hat Probleme mit seiner langjährigen Freundin, Lebenspartnerin und Wohnungsmitgenossin. Er fühlt sich länger schon unwohl. „Es läuft irgendwie … merkwürdig..“, denkt er, aber so richtig greifen kann er es nicht. Und so wirklich glauben, will er es auch nicht. Seine Freundin fährt alleine in den Urlaub und er sitzt als Strohwittwer allein zu Hause und überlegt sich, ob es so weiter gehen kann. „Ob er, wenn er sich ins Zeug legt alles umreissen kann? Nein! Ob er ein Zeichen setzen und sie rauswerfen soll?“ Aber eigentlich liebt er sie doch: „… und wenn  ich nun doch nur alles falsch deute? Nach all den Jahren besteht keine Hoffnung mehr?“, er ist verzweifelt.

Ihr kennt das sicher, wenn man sich nicht wirklich trennen kann. Weiter bei Mike:

Mike bekommt also eine Einladung zu yasni. Wahllos hat er sich durch seinen Posteingang geklickt… eigentlich ist er sowieso ganz wo anders – bei seiner Liebsten. Die Perspektive des Abends? Alleine Fernseh-Glotzen, Chips futtern und mit Bier die restlichen Überlegungen töten – so war sein Plan, bis er die Einladung zu yasni geöffnet hat. „Ach“,denkt er, „klingt doch interessant – so ein bisschen Ablenkung – warum nicht?“ Gedankenverloren gibt er den Namen seiner Liebsten ein. Er kommt irgendwie doch nicht los von seinen Beziehungsproblemen….

Er findet eine Website von ihr. „Oh“,denkt Mike, „wusste ich gar nicht, dass sie eine Website hat. Ach, guck mal, und das Bild, das ich im letzten Urlaub geschossen habe, hat sie auch rein.“ Er lächelt in sich hinein, süß ist sie ja schon… dann aber hält er inne.

Was er da liest, lässt ihn endlich wahrhaben, was er irgendwo tief in sich drin schon längst gefühlt hatte:

„37, weiblich, single sucht neuen Herzbube (…) (letztes Update: Januar 2007)(…)“

 „Oh – seit Januar (!!) schon, und ich dachte, wir wären noch zusammen.“, durchfährt es ihn. In diesem Moment ist es auch für ihn vorbei.

Während ich mir Mikes Geschichte angehört habe, tat es mir entsetzlich leid für ihn, Irgendwie hatte ich das Gefühl, ich sei dran Schuld, dass seine Liebe nun ein so jähes Ende nimmt. (Ich hatte Mike eingeladen!) Wird er mich und yasni nun verfluchen? Ist nicht immer der Überbringer der schlechten Nachricht der, der geköpft wird?

Nein, es war anders. Mike erzählt mir die Geschichte, um sich bei mir zu bedanken. Alleine hätte er es noch lange nicht geschafft, sich gegen die Beziehung zu entscheiden. Jetzt kann er es weiss auf blau auf einer Website lesen, dass seine Herzdame längst schon abgeschlossen hat – nur noch auf die passende neue Chance wartet, oder vielleicht schon mit dieser im Urlaub ist.

Es ist das, was er gebraucht hat, um sich lösen zu können. Die erste Wut ist längst verflogen. Er ist dankbar, denn er ist frei! „UND…“,fügt er hinzu: „Ich hab da ein Mädel kennengelernt!“

„UND…“,sage ich mit einem Zwinkern im Auge:

„Gib sie ERST in yasni ein!“

Mike grinst nur – hat er längst!