Privatsphäre-Paradoxon in Deutschland

Und ein paar Zahlen zum Status des Internets im Jahr 2009 gleich dazu.

Das Thema Privatsphäre wird in Deutschland aktuell sehr heftig und kontrovers diskutiert. Der Gründer von Facebook hat sich kürzlich zu dem Thema Privatsphäre im Internet geäußert und das Thema Online Reputation Management ist bereits jetzt eines der wichtigsten Themen 2010. Vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte rund um die verfügbaren Informationen im Web ist die aktive und nachhaltige Pflege des eigenen Rufs im Netz wichtiger denn je.

Einen sehr interessanten Blick auf die Diskussion in Deutschland rund um die Privatsphäre hat der Journalismus-Guru Jeff Jarvis in seinem Blog BuzzMachine aufgeworfen – er betitelt seine Beobachtungen als das Privatsphäre-Paradoxon.

Jeff Jarvis wundert sich darüber, dass aus eigener Erfahrung Deutsche kein Problem damit haben, nackt in eine gemischte Sauna zu gehen, sich im Gegenzug aber mit großem Eifer über aktuelle Entwicklungen im Web wie Google Street View oder die neue Philosophie von Facebook beschweren.

Ein sehr spannender Blickwinkel…wie ist eure Meinung zu diesem Thema? Geht es euch im Bezug auf die Privatsphäre im Netz darum, die alleinige Kontrolle über alle(!) Informationen über euch im Netz besitzen? Oder nutzt ihr bereits die vorhandenen Möglichkeiten im Web, um eure Privatsphäre individueller abzugrenzen?

Das ein Leben ohne das Internet nur noch sehr schwer vorstellbar ist, beweisen die beeindruckenden Zahlen zu der Nutzung des Internets im Jahr 2009 von The Royal Pingdom:

90 Billionen E-Mails wurden im Jahr 2009 verschickt!
247 Milliarden ist die durchschnittliche Anzahl von E-Mails pro Tag!
81% der E-Mails waren Spam!
234 Millionen ist die Anzahl der Websites im Dezember 2009!
126 Millionen ist die Anzahl der Blogs im Internet!

Nicht schlecht, oder?

Eine weitere sehr schöne Grafik zur Internet-Nutzung habe ich auf FOCUS entdeckt. Hier geht es um den Zusammenhang von Internet-Nutzung und Faktoren wie Geschlecht, Alter, Einkommen, etc.:

The State of the Internet

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10 Gedanken zu „Privatsphäre-Paradoxon in Deutschland“

  1. Sei es beim Einkauf, im Strassenverkehr…. über all sind Überwachungskammeras: Die Festplatten eines jeden können eingesehen werden, Telefonate abgehört werden. Wo bleit da noch Privarsphäre? Desshalb nutze ich meine Handlungsfähigkeit im Netzt mir öffentlich mein individuelles Profil von mir zu geben, damit nichts falsch verstanden wird – und wenn doch- alles kann immer willkürlich ausgelegt werden.

  2. Im Fahrstuhl eines 5*****-Hotels unterhielten sich mal 2 Japaner früh morgens . . . ganz eifrig. Als ich auf der Fahrt zwischendurch ein . . . ohio gozaimas . . . fallen liess, verstummten sie plötzlich.

    Soviel zur Privatsphäre.

    Die gab’s noch nie und gab’s doch immer. Es hängt stets von den Personen ab, was sie von sich preis geben und wie bewusst sie sich der Tatsache sind, dass, sobald sie etwas von sich geben, irgendeiner das mitbekommt.

    Die gemischte Sauna ist eine bewusste Wahl derjenigen.

    Das Ablichten hochrangiger Politiker beim Sex mit Konkubinen des Klassenfeindes durch den Spiegel hindurch in den 60ern . . . die Dummheit der Politiker, die damit im Hotel des ‚Klassenfeindes‘ eigentlich rechnen mussten und trotzdem dieses Risiko eingegangen sind.

    Die Öffentlichkeit des Internets selbst in sogenannten privaten Clubs oder Gruppen . . . basiert auf dem gleichen Prinzip.

    Nach dem 2. Weltkrieg gab’s übrigens in Deutschland keine Privatsphäre des Telefons, Frau Paulic. Kraft des 4-Mächte-Abkommens durften die USA – und dürfen soweit ich weiss immer noch – ganz legal sich in jedes Telefonat einklinken und mitschneiden.

    Nur so.

    Ich bezweifle auch, dass vor diesem Zeitpunkt die Privatsphäre des Telefons sowie irgendwelcher anderer Medien in irgendeiner Weise vor Wissensdurstigen geschützt war.

    Es heisst ja nicht umsonst . . . Medium.

  3. @Medium.
    Da haben einige hier großen Einfluss drauf.Aber die Dummen werden ja nicht klüger.Unser Staat hat dies auch übernommen von der DDR,das ist doch kein Geheimnis.Überall wird dies doch praktiziert.Warum sollten da nicht auch Anstaltsangehörige dran teilnehmen dürfen.

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